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  • Neue Geschichten unter GROßER BRUDER - DAS PROJEKT

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Seite 13

 

Tja, es kam, wie es kommen musste... Zwei Tage später hänge ich nur noch über der Kloschüssel. Vor lauter Übelkeit vergesse ich sogar, dem Schoßhündchen Moppi den Auslauf zu reinigen. Das arme Tier muss vom Tierheim abgeholt werden. Die Blicke, mit denen mich Frau Klaro straft, sagen mehr als tausend Worte. Und Adam, der Butler, mit dem ich mich eigentlich immer gut verstanden habe, kommt mit dem Putzen gar nicht mehr hinterher, so oft muss ich meinen Magen leeren. Ich hoffe so sehr, dass es nur von den verbrannten Pfannkuchen kommt, die ich nachts um zwei gegessen habe.

 

Beim Füttern der Hunde habe ich es dann gemerkt: Ich habe ein Bäuchlein, das sich deutlich abzeichnet. Eigentlich bin ich anständig und laufe draußen (und auch im Haus) nicht in Unterwäsche herum, aber ich bin so durcheinander.

Was soll ich denn jetzt tun? Ich bin schwanger und kann nicht einfach mein Kind in diesem Haus zur Welt bringen und weiter arbeiten. Ich kümmere mich doch um die Kinder und die Hunde. Wenn man mich entlässt, sitze ich auf der Straße, mit dem Gehalt... Wie konnte das nur passieren?!

 

Wie ich es schaffe, jeden Morgen seelenruhig zu frühstücken, weiß ich nicht. Am liebsten würde ich alle Schüsseln alleine essen. Das Kleine in meinem Bauch macht mich ganz schön hungrig. Trotzdem verkneife ich mir die Tränen nur mühevoll. Irgendwann muss ich hier weggehen und Manuel und die Hunde verlassen. Nur wohin soll ich? Ich habe immer noch keine Ahnung, was zu tun ist, wenn das Kind erst einmal da ist.

 

Aber zuallererst muss ich natürlich den Vater des Kindes informieren. Es kommt nur Magnus infrage, denn ich hatte seit meinem Schulabschluss keinen Kontakt mehr zu Simos, jedenfalls in diesem Maße. Magnus hält meine Einladung für eine Aufforderung, wieder einmal adrenalingeladen die Heimkehr der Bettbesitzer abzuwarten. Aber er irrt sich. Als er meine Figur sieht, weicht die Farbe aus seinem Gesicht. Als ich ihn sachlich darüber aufkläre, dass er der Vater ist und ich keine Ahnung habe, wie es jetzt weitergeht, lacht er laut und zeigt mir einen Vogel.

"Ich kümmere mich sicher nicht um das Kind. Nur weil du jemanden zum Binden brauchst, musst du mir nicht mit einem Kind ein schlechtes Gewissen machen."

"Magnus! Ich dachte, du liebst mich! Ich verliere meine Anstellung!"

"Das ist mir herzlich egal, liebe Tamina, ich war nie auf eine Beziehung aus."

"Aber... Du liebst mich doch!"

"Tja, ich liebe viele Simas. Eine einzige reicht nicht. Also, komm gar nicht auf den Gedanken, mit mir Familienglück zu spielen."

"Magnus..."

"Tut mir leid, Tamina, aber ich muss wohl oder übel auf dich verzichten. Ciao."

Und weg war das Schwein.

 

 

In dieser Nacht mache ich kein Auge zu. Die Tränen fließen nur so dahin. Wie konnte mein ganzes Leben durch eine einzige Nacht zerstört werden? Warum war ich nur so naiv? Sonst bin ich doch viel vernünftiger!

 

Wenig später weckt mich ein Schrei. Ich schaue erschrocken aus dem Fenster meines Häuschens und sehe nur, wie Frau Klaro von einem grünen Raumschiff in den Himmel gezogen wird. Herr Klaro schlägt laut kreischend die Hände über dem Kopf zusammen. Nina Klaro wurde von Außerirdischen entführt.

 

Frau Klaro kam am nächsten Morgen wieder. Sie schien sehr verwirrt, aber aus irgendeinem Grund auch glücklich zu sein. Ich wurde aus dem Haus geschickt und verbrachte den Tag im Garten und in meinem Haus.

Der kleine Poker ist ganz schön gewachsen und ein prächtiges Tier. Frau Klaros Traum von einer Hundezucht wird sich vielleicht nicht erfüllen, wenn sie auf ewig derart verstört sein wird. Am liebsten würde ich Poker mitnehmen, er ist mir so sehr ans Herz gewachsen. Aber Manuel liebt ihn genauso. Ja, der kleine Manuel wird vielleicht die Hundezucht übernehmen...

 

Inzwischen brauche ich mich gar nicht mehr verstecken, wahrscheinlich hat der neugierige Postbote schon der halben Stadt davon erzählt. Mein Bauch ist deutlich zu sehen, ich habe oft das Gefühl, gleich zu platzen. Ich muss sofort nach einer neuen Bleibe suchen. Und vor allem brauche ich einen neuen Job. Aber vorerst muss ich mich schonen, sonst kommt das Kind noch zu früh heraus.

 

Meine Arbeitgeber sehen das ganze scheinbar wie ich: Herr Klaro teilte mir heute händeringend mit, dass seine Familie es als das Beste sehe, wenn ich ausziehen und mir ein neues Heim suchen würde, da die Schwangerschaft meine Arbeitsmöglichkeiten als erziehende Angstellte einschränken würde. Im Klartext: ich soll so schnell wie möglich meine Sachen zusammenpacken und gehen.

 

Als hätte ich nicht schon genug Probleme, nimmt mich der Vermieter einer hübschen Reihenhausanlage nicht an, da "alleinerziehende Eltern oftmals mit Beruf und Kind überfordert sind und somit nicht zuverlässig die Miete zahlen können". Am liebsten hätte ich diesem eigebildeten Schnösel mal richtig meine Meinung gesagt, aber eine verfrühte Geburt brauche ich jetzt wirklich nicht.