NEWS

 

  • Neue Geschichten unter GROßER BRUDER - DAS PROJEKT

Hinweis!

Du hast noch Fragen oder Probleme beim einloggen? Dann klick bitte hier.

Seite 3

 

Aber als meine MitbewohnerInnen zusammen abendessen, während ich das Geschirr spüle, erhasche ich einen düsteren Blick von Elfi. Ihr ist es also doch nicht so egal, dass Juan sich zurzeit fast ausschließlich für Carmen interessiert. Eigentlich muss sie sich in diesem Moment fast so wie ich fühlen. Doch das kann sie nicht. Sie ist nicht mit Juan verheiratet und sie muss keinen Haushalt ernähren und führen. Sie hat ja keine Ahnung.

 

Oh nein!! Das, wovor ich mich so gefürchtet habe, ist eingetroffen...

Ich bin schwanger! Das darf einfach nicht wahr sein! Jetzt, so ich doch schon Hera und Marielle versorge! Wie soll ich nur ein weiteres Kind großziehen? Und diesmal eins, dessen Mutter es nicht abholen wird. Ausgerechnet jetzt, wo Juan mit drei Frauen seinen Spaß hat! Ich habe gar keinen Platz im Elternschlafzimmer für ein weiteres Kinderbettchen. Wenn ich Glück habe, wächst Marielle bald aus ihrem Bett raus. Aber dann braucht sie ein größeres Kinderbett, das noch weniger ins Zimmer passt...

 

Kurz nach mir hat auch Elfi ein Bäuchlein bekommen. Sie scheint sich sogar richtig auf das Kind zu freuen, aber ich glaube, sie hat Juan noch nicht davon erzählt. Wenn sie wüsste, wie er darauf reagieren wird... Das weiß nur ich, ich war ja seine Ehesima. Inzwischen sehe ich mich zwar immer noch als diese, aber vielleicht möchte er nicht, dass ich davon rede. Für ihn bin ich einfach Maia, die er sehr liebt. Wären da nur nicht Elfi und Carmen...

 

Ha, sie hat es ihm also doch gesagt. Denn die ach so arme Elfi schläft jetzt nur noch im Wohnzimmer auf der Couch. Wie ich sehe, teilt Juan sein Bett zurzeit mit Carmen. Sonst wäre er nicht Juan, denn ich verbringe die Nächte immer noch wach im Elternschlafzimmer. Ach, wäre Mama doch da, die bei meiner Hochzeit so sehr geweint hat. Als ob sie wüsste, dass mir dies alles passieren sollte. Manchmal überlege ich auch, mich meiner Schwester Nala anzuvertrauen, aber die hat eigentlich genug Probleme mit ihrem nicht-akzeptierten Alien-Ehesimo.

 

Aber so weitergehen kann es auch nicht. Ich bin schon wieder zusammengebrochen. Meine Nerven spielen total verrückt. Dabei soll ich mich doch schonen, ich trage ungeborenes Leben in mir! Das interessiert hier jedoch niemanden. Ich bin einfach nur die liebevolle Ehesima, wenn man mich braucht und sonst soll ich mich um dieses "schreiende Kind kümmern, das einem den letzten Nerv raubt" (Zitat Juan). Von wegen Nerv, er hatte jedenfalls noch keinen Zusammenbruch!

 

Ich frage mich, warum ich gestern überhaupt die Nerven verloren habe. Ich habe ja nicht ansatzweise geahnt, was in den nächsten Tagen auf mich zukommen würde. Uns allen hat Carmen nämlich die Existenz ihrer Tochter verschwiegen, die Mitte der Woche (natürlich) bei uns einzieht. Chris sieht aus wie ihre Mutter, sie spricht wie sie und ich kann sie genausowenig leiden. Noch eine, auf die Juan sein Auge gelegt hat (oder sollte ich eher sagen: sie hat ein Auge auf ihn?!)...

 

Darüber vergisst Juan natürlich nicht, dass er drei weitere Simas hat, die ihn mit genug Liebe zu versorgen haben. Ich frage mich, was passiert, wenn ihm eine dieser Schlangen die Zuwendung verweigert... Ob dann mein Haus bald wieder mir gehört?

Meinen roten Schlitten fahre ich ürigens gar nicht mehr. Zur Arbeit bringt mich eine Fahrgemeinschaft, da ich nicht vor meinen Kollegen mit einem nagelneuen roten Auto angeben will. Außerdem bin ich froh, wenn ich von der Arbeit komme und Marielle nicht mehr unbeaufsichtigt durch unser Zimmer krabbelt.

 

Die Kleine geht schon voller Eifer an alle Schränke. Gestern hat sie ihre ersten Schritte gemacht und ich war stolz wie eine Mutter. Die braucht Marielle nämlich, sie ist noch so klein und hilflos! Ich frage mich fast täglich, was bloß mit Nele los war. Was hat sie geritten, dass sie mir ihr Kind gibt? Andererseits bin ich wirklich froh, Marielle zu haben. Sie gibt mir Kraft und bringt mich zum Lachen. Und wenn sie abends zufrieden lächelt, kann uns niemand jemals trennen.