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Familie Klaro

[Maia und Juan Klaro (ehem. Sander), Hera]

 

Der Montag beginnt für mich gleich mit einer Katastrophe. Mein lieber Ehesimo Juan steht nämlich knutschend in unserem Schlafzimmer und beachtet mich gar nicht. Das muss er gemeint haben, als er bei unserer Hochzeit "Ich bin anders als die anderen" sagte. Er sucht sich gerne die hübschen Damen raus, das tut fast jeder Simo, aber es interessiert ihn nicht im Geringsten, dass ich daneben im Zimmer stehe. Er weiß genau, dass ich ihn nicht verlassen werde. Und dieser Mistkerl hat recht! Ich kann nicht einfach gehen. Dazu gibt er mir manchmal zu sehr das Gefühl, geliebt zu werden. Ich liebe ihn über alles, ich kann ihn nicht verlassen. Und so ziehe ich mich weinend in das ehemalige Schlafzimmer meiner Eltern zurück und trauere um sie an ihren Urnen.

 

In meiner Trauer überhöre ich schier die Klingel. Vor der Tür steht meine alte Klassenkammeradin Nele Bandemer... Mit einem Kind auf dem Arm. Sie sieht mich hilflos an, dann setzt sie das Kind vor mich.

"Bitte, kümmere dich um Marielle.", flüstert sie. "Sie hat doch niemanden. Wenn alles vorbei ist, hole ich sie. Wirklich! Nur, ich kann sie jetzt nicht bei mir haben, das ist zu gefährlich. Nimm sie, bitte! Ich flehe dich an, Maia! Sie ist doch noch ein Kind!"

Und bevor ich etwas antworten kann, ist Nele um die Ecke verschwunden. Völlig aus der Bahn geworfen nehme ich die kleine Marielle auf den Arm und trage sie ins Haus. Was soll ich denn jetzt tun?

 

Ich entschließe mich, die Kleine vorerst bei mir zu lassen. Ihre Mutter wird schon wieder aufkreuzen, außerdem ist sie ja ganz niedlich. Eigentlich habe ich mir keine Kinder gewünscht, es ist noch etwas früh. Ich bin eine Sima, die ihr Leben genießen will, feiern will, befreit sein will.

Aber das scheint Juan egal zu sein. Denn am nächsten Morgen, ich habe im Elternschlafzimmer geschlafen, kommt Elfi Zang, die hübsche Putzhilfe, aus meinem Schlafzimmer - in Unterwäsche! Wie ich sehe, hatte sie eine nette Nacht mit meinem Ehesimo. Als dieser mir eröffnet, dass Elfie bei uns einzieht, bleiben mir alle Worte im Hals und alle Gedanken im Hirn stecken. Elfie zieht bei uns ein?!

 

Unser Butler lässt mich in schweren Zeiten natürlich auch im Stich. Dieser eingebildete Schnösel weigert sich, Marielle zu versorgen. Ich mache ihn auf den Vertrag zwischen uns aufmerksam, in dem steht, dass er Kinder versorgt, aber er antwortet nur, Marielle sei nicht mein Kind, sondern ein von der Straße aufgelesenes kleines Monster. Am liebsten würde ich ihm kündigen, aber Juan erledigt nichts im Haushalt und ich schaffe es mit Müh und Not zu meinem Job als Tastenhauerin. Juan hat übrigens eine neue Flamme. Sie heißt Carmen Meier und fasziniert ihn aufgrund ihrer Hautfarbe. Na, wie das wohl endet...

 

In den nächsten Tagen spreche ich nur noch mit Marielle oder mit meiner Hündin Hera. Und auch nur, wenn wir in meinem neuen Schlafzimmer sind (die Urnen von Mama und Papa neben mir zu haben bringt mir Kraft). Wenn das Essen serviert wird, herrscht eisige Stille. Mein geliebter Ehesimo Juan isst, wenn es ihm passt, diese Elfi-Tussi stopft sich selbstgemachten Käsekuchen rein und meine Wenigkeit mampft Hamburger. Mich kostet es sehr viel Schweiß täglich gegenüber meiner Rivalin Mittag zu essen. Ich bin wirklich verzweifelt. Wie soll das alles nur weitergehen?

 

Ich habe es gewusst...

Bei meinem allabendlichen Spaziergang durch das Haus, bei dem ich die Wasserhähne und Badewannen überprüfe, begegne ich Juan und Frau Meier auf dem Flur - knutschend. Als sei nichts gewesen laufe ich tapfer weiter, aber im Bad kann ich die Tränen nicht mehr halten. Warum ich?